Zu den beliebtesten Regionen Irlands zählen unter Reisenden vor allem der Westen und der Südwesten. Dabei gibt es auch in anderen Regionen der grünen Insel viel zu entdecken. Wir stellen Ihnen die einzelnen Regionen etwas genauer vor. Außerdem erfahren Sie, in welche Counties Irland politisch aufgeteilt ist.
Dublin und Ostirland
Der Osten Irlands glänzt – bis auf wenige Ausnahmen – nicht mit den spektakulären Landschaften und Sehenswürdigkeiten, wie es der Westteil der Insel zu bieten hat. Es sind eher die heimlichen Reize, die Sanftheit der Landschaft und die ländliche Idylle, welches den Scharm Ostirlands und der östlichen Midlands ausmacht. Das gilt natürlich nicht für Dublin, der Hauptstadt Irlands, in der das Leben pulsiert und die jährlich Millionen Touristen in ihren Bann zieht.
Schon wenige Kilometer südlich von Dublin findet man in den Wicklow Mountains sanfte Hügel, zwischen denen es sich herrlich wandern lässt. In den Wicklows liegt auch die berühmte Klosterstätte von Glendalough, die bereits im frühen Mittelalter erbaut wurde und die von der langen irischen Geschichte zeugt. Westlich von Dublin liegt das County Kildare, das als Pferdeland der grünen Insel gilt.


Der Südosten
Der Südosten gilt als die sonnigste und trockenste Region Irlands. Und trotzdem lassen viele Touristen diesen Landesteil meisten links liegen. Dabei gibt es hier viel zu entdecken. Denn der Südosten ist reich an historischen Stätten wie zum Beispiel den Rock of Cashel, einer einzigartigen Ruinenanlage, oder die Stadt Kilkenny mit seiner historischen Altstadt.
Baden ist dank des guten Wetters an der südöstlichen Küste am besten möglich und die zahlreichen Flüsse, welche die Landschaft hier durchdringen, bieten beste Möglichkeiten zum Wandern, Fahrradfahren und Angeln.
Beliebt ist auch ein Besuch der weltbekannten Manufaktur von Waterford Cristal*, die einen spannenden Einblick in die Kristallherstellung vermittelt.
Westirland


Vom Westen Irlands ließen sich schon zahlreiche Dichter, Maler und Musiker inspirieren. Und Inspiration gibt ist hier dank der facettenreichen Landschaften mehr als genug. Zu den landschaftlichen Highlights des Westens zählen besonders:
- die bis zu 200 Meter hohen Cliffs of Moher, die sich auf einer Länge von acht Kilometern den Wellen des Atlantiks entgegenstrecken.
- Unweit der Cliffs liegen die Aran Islands, eine Inselgruppe vor der Bucht von Galway, auf denen man in das raue und ursprüngliche Irland vergangener Zeiten eintauchen kann.
- The Burren, eine einzigartige Karstlandschaft entstanden aus 15.000 Jahre alten Gletschern mit einer einzigartigen Flora
- Im County Galway liegt einer der schönsten Nationalparks Irlands: der Connemara Nationalpark, der wegen seiner landschaftlichen Vielfalt besonders bei Wanderern sehr beliebt ist.
- Die Clew Bay im westlichen Mayo, eine atmosphärisch beeindruckenden Bucht mit 365 Inseln eingerahmt von Bergen und Mooren
Als weitere Sehenswürdigkeit gilt die Stadt Galway, die wegen ihrer lebendigen Pub- und Musikszene nicht nur bei den Iren einen hervorragenden Ruf besitzt.
Der Südwesten
Die Counties Kerry und Cork im Südwesten zählen wohl zu den reizvollsten und malerischsten Gegenden Irlands. Vor allem die Küstenregion ist unter Touristen sehr beliebt.
Hier schmiegen sich wie die Finger einer Hand große, langgliedrige Halbinseln in den Atlantik gespickt mit atemberaubenden Steilküsten und verwunschenen kleinen Sandbuchten. Zu den bekanntesten Halbinseln im Südwesten zählen der Ring of Kerry und Dingle Peninsula, die man beide an einer Küstenstraße entlang umfahren kann.


Weitere Highlights im Südwesten Irlands sind:
- Der Killarney Nationalpark mit seinen klaren Seen und ursprünglichen Wäldern
- Die Stadt Cork, welche als Kulturmetropole und Feinschmeckerzentrum gilt
- Blarney Castle, eine sehenswerte Burg in der Nähe von Cork, zu der jährlich Tausende Menschen pilgern, um den Stein von Blarney zu küssen
- Die Stadt Limerick, vor allem bekannt als Schauplatz des weltbekannten Romans „Die Asche meiner Mutter“ von Frank McCourt
- Das Dorf Adare (19 km südlich von Limerick), eines der hübschesten Dörfer Irlands
Der Nordwesten
Auf eingefleischte Individualisten übt der Nordwesten eine große Anziehungskraft aus. Die Gegend ist dünn besiedelt und die wenigen Menschen, die dort meist in kleinen Dörfern leben, sprechen vor allem in den Küstenorten ausnahmslos gälisch.
Menschenleere Berge und Moore, Seen und zerklüfteten Küstenabschnitten mit traumhaft schönen Stränden: Der Nordwesten verspricht raue Naturromantik und Abgeschiedenheit, wie man sie nur hier zu finden scheint. Und zwischendrin immer wieder Monumente teils vorchristlicher Besiedlungsgeschichte.


Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Nordwesten zählen vor allem:
- Der Glenveagh National Park mit seinen rauen Bergen, die den Gletschersee Lough Veagh umgeben
- Sleave League, den mit 600 Metern höchsten Klippen Irlands
- Die 140 Einwohner zählende Insel Tory Island
Übrigens: In der Grafschaft Donegal liegt ein sehr attraktivstes Ziel für Freunde des Surfsports: Bundoran, die Surfhauptstadt Irlands. Laut CNN gehört Bundoran zu den Top 50 Surfgegenden der Welt.
Für Interessierte: Irlands historische Regionen
Historisch bedingt wird Irland auch heute noch in vier Regionen beziehungsweise Provinzen aufgeteilt, die wiederum in 32 Grafschaften (sog. Counties) aufgegliedert sind.
Die Einteilung der Provinzen ist allerdings schon sehr alt und stammt noch aus einer Zeit, in der in jeder Provinz ein König herrschte. Politisch bedeutend sind sie heute nicht mehr. Trotzdem sind sie in Köpfen der Menschen noch vorhanden und spielen zum Beispiel im Sport eine Rolle.
Verwaltungstechnisch bedeutend sind heutzutage nur die Counties (Grafschaften), die man mit Landkreisen in Deutschland vergleichen kann. Im Folgenden eine Auflistung der vier Provinzen mit den dazugehörigen Grafschaften:
- Provinz Connaught im Westen mit den 5 Counties: Galway, Mao, Sligo Leitrim und Roscommon
- Leinster im Osten mit den 12 Coutnies: Louth, Meath, Dublin, Wicklow, Wexford, Kilkenny, Carlow, Laois, Offaly, Kildare, Westmeath, Longford und Laois
- Munster liegt im Südwesten und umfasst die 6 Grafschaften: Clare, Cork, Kerry, Limerick, Tippery und Waterford
- Ulster liegt im Norden der irischen Insel, ist aber nicht mit dem Nordirland gleichzusetzen. Zwar gehört ein Großteil der 9 Counties zu Nordirland (Antrim, Armagh, Derry, Down, Fermanagh, Tyeonw). Die Counties Donegal, Cavan und Monaghan sind allerdings Teil der Republik Irland.
In den meisten Reiseführern wird eine Einteilung Irlands nach den genannten Provinzen oder Grafschaften nicht vorgenommen. Es hat sich einfach gezeigt, dass für die Urlaubsplanung die Himmelsrichtungen die bessere Wahl sind, um sich einen Überblick über Irland zu verschaffen.
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